Animationen in Präsentationen
– ja oder nein?

Sie kennen bestimmt diese verspielten Animationen in Präsentationen, in denen alles hüpft und fliegt. Einfach schrecklich.

Umgekehrt ist es auch nicht besser: starre Folien, die einsame Wände schmücken und die Informationsflut kein Ende zu nehmen scheint.

Für viele sind Animationen eine mühsame und zeitaufwändige Sache, für andere ist es eine witzige Spielerei.

Was ist nun besser? Soll man Präsentationen animieren oder lieber nicht?

Animationen sind mächtig!

Wir neigen von Natur aus dazu, auf Bewegungen zu achten. Sei es, um eine nahende Gefahr (Säbelzahntiger) rechtzeitig zu erkennen oder um eine erhoffte Beute (Mammut) zu entdecken. (Neurowissenschaftliche Details dazu finden Sie hier.)

Bewegung weckt unsere Aufmerksamkeit.

Es kommt auch darauf an, wo und wie eine Präsentation verwendet wird.
Persönlich vor einer Gruppe? Bei einem Webinar oder als Animationsvideo auf einer Website?

Wenn man es versteht, Animationen gekonnt einzusetzen, hat man ein mächtiges Werkzeug in der Hand. Sie können die Blicke Ihrer Zuseher bewusst leiten und bestimmen, welche Inhalte wann und wie gezeigt werden. Mit Animationen lassen sich Überraschungsmomente kreieren und gezielt Spannung oder Ruhephasen erzeugen.

Die Frage ist, ob und wie viel man animieren sollte?
Oft lassen sich Botschaften mit dezenten Animationen deutlich besser vermitteln. Ideal ist der goldene Mittelweg. Um das richtige Maß zu finden, hilft Ihnen vielleicht mein Leitsatz, der lautet:

Eine Animation muss den Inhalt unterstreichen
(und darf nicht davon ablenken).

Tipps für Animationen in PowerPoint

Werfen wir einen Blick auf PowerPoint-Präsentationen, die von Ihnen persönlich vorgetragen werden – also nicht online oder als Video.

Textanimationen

• Sie haben viele Aufzählungen auf einer Folie? Blenden Sie diese nacheinander ein, damit Ihre Zuseher die Texte nicht schon vorab lesen.
• Entscheiden Sie sich für eine dezente Animation (z.B. Erscheinen, Verblassen, Wischen u.Ä.) und verwenden Sie diese Animationsart für Ihre gesamte Präsentation.
• Wählen Sie eine adäquate Animationsgeschwindigkeit für Ihre Texte (mittel bis sehr schnell). Zu langsame Animationen sind nervtötend und wirken einschläfernd.
• Animieren Sie keine Folienüberschriften. Wozu auch? Animieren Sie wirklich nur dann, wenn es Sinn macht und notwendig ist.

Bildanimationen

Eine einfache und wirkungsvolle Bildanimation ist das Überblenden zweier Bilder.
Mit etwas Bildbearbeitung können Sie ein Foto so verändern, dass bestimmte Bereiche hervorgehoben werden. Um diesen Effekt zu verstärken, lassen Sie das neue, bearbeitete Bild über dem ursprünglichen Bild verblassend erscheinen.

Hier ein Beispiel:

• Wenn es zu Ihrem Thema passt, können Sie mit Hilfe von „Pfadanimationen“ ein Bild in die Folie fahren oder fliegen lassen. Es gibt auch andere Animationen, mit denen Sie diesen Effekt erreichen. Pfade sind besonders dann vorteilhaft, wenn Sie die genaue Position des Objektes bestimmen wollen.
• Ist auf Ihrer Folie nur ein (großflächiges) Bild? Lassen Sie es einfach stehen, als Eyecatcher.
  Fragen Sie sich, ob es wirklich notwendig ist, dieses Element zu animieren. Und ob es Ihren Inhalt tatsächlich unterstreicht, wenn Sie hier eine Animation einsetzen.

Folienanimationen

• Viele dieser Spezialeffekte eignen sich nur dann, wenn es zu Ihrem Thema passt oder für Anfangs- oder Abschlussfolien. Stellen Sie sich eine Präsentation mit 50 Folien und dem Effekt „Papierflugzeug“ vor. Beim ersten Mal ist es noch lustig, aber ab dem dritten Mal wird es langweilig oder sogar nervig.
• Zu lange und aufwändige Animationen stehlen Ihren Zusehern die Zeit. Wählen Sie, wenn überhaupt, nur schlichte Folienübergänge aus.
• Vermeiden Sie auf jeden Fall die Option „Zufällig“! Ich weiß nicht, was sich Microsoft bei diesem Effekt gedacht hat. Wahrscheinlich gar nichts. ;-)

Welche Erfahrungen haben Sie mit Animationen? Ich freue mich über Ihren Kommentar!